Bei vielen meiner Patienten, die mit intensiven Ohrenschmerzen zu mir kommen liegt keine Ohrenentzündung vor. Nachdem das Ohr ein sehr komplexes System ist welches neben dem Hörsinn auch den Gleichgewichtssinn beheimatet und sich in unmittelbarer Nähe des Kiefers befindet, liegt es nahe, dass eine umfassende HNO-ärztliche Untersuchung von Bedeutung ist.
Ohrenschmerzen aber kein Befund?
Die HNO–ärztliche Untersuchung in meiner Praxis umfasst neben der Ohrmikroskopie, eine Hörprüfung mit Tinnitusbestimmung falls erforderlich, sowie eine Untersuchung der Gleichgewichtsorgane bei entsprechenden Beschwerden. Bei der Untersuchung der Mundregion fällt oft eine starke Verspannung der Muskulatur im Bereich des Oberkiefer-Weisheitszahnbereichs auf. Beruflicher oder privater Druck wird häufig auf den Kiefer und benachbarte Strukturen weitergegeben. („Zähne zusammenbeißen“)
Die Kiefergelenke werden von außen und auch im Gehörgang auf Knacken und Schmerzhaftigkeit orientierend untersucht, des weiteren die HWS auf Bewegungseinschränkung und Schmerzen.
Häufig handelt es sich hierbei um ein sogenanntes CMD-Syndrom-eine cranio-mandibuläre Dysfunktion. oder auch um komplexe Dysfunktionen, die jahrelang bestehen und meist(teil)-kompensiert sind.
Nach der Auswertung der Ergebnisse von Anamnese und Befund werden Sie bei Notwendigkeit zur weiteren Abklärung weiterüberwiesen – meist zu einem Zahnarzt und/oder zum Orthopäden. Eine krankengymnastische Therapie wird hier fast immer folgen, gegebenenfalls auch die Konsultation eines Optometristen bei entsprechendem Befund.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist unbedingt anzustreben um den komplexen Zusammenhängen dieses Krankheitsbildes gerecht zu werden.
Das Wesentliche für einen HNO-Arzt ist:
CMD zu (er)kennen und bei entsprechenden Beschwerden überhaupt daran zu denken, um weitere Maßnahmen für den Patienten einzuleiten.